Infos zu Seegras

Tipps und Tricks

Fragen & Antworten rund um Seegras und Treibsel

(Vielen Dank an Åse Ditlefsen Ferrão von der Sønderborg Kommune, Werner Kiwitt vom Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung, „artefact“, in Glücksburg und Kristian Dittmann, Inhaber der „Strand-Manufaktur“ in Kappeln, für die fachliche Unterstützung)

 

Wo finde ich Seegras?

Im Allgemeinen findet man Seegras und Treibsel an den Stränden und Küsten der Ostsee. Kristian Dittmann (Strand-Manufaktur) hat einen Geheimtipp: An den Bunen findet man das beste Seegras (Auf der Lee-Seite, sprich der vom Wind abgewandten Seite). Sucht im Allgemeinen vor allem nach dem schwarzen Seegras. Treibsel sollte nur an Bade- oder Kurstränden geerntet werden. An Naturstränden ist das Absammelnnur mit Genehmigung durch die zuständige Naturschutzbehörde erlaubt.

 

Muss das Seegras vor dem Gebrauch getrocknet und vom Salz befreit werden?

Weder noch. Es bietet sich jedoch an, wenn man Platz hat, das Seegras/Treibsel auf dem Gartenweg oder der Auffahrt auszubreiten. So lässt man die Mischung noch etwas abtropfen, falls sie sehr nass am Bestimmungsort ankommt. Ansonsten kann die Treibsel-Mischung direkt ins Hochbeet verfrachtet werden. Der Salzgehalt in der Ostsee ist vergleichsweise gering und so gefährdet das Treibsel auch nicht den Boden auf dem es zu liegen kommt durch Übersalzung.
Tipp vom Experten Werner Kiwitt: „Älteres Material, das schon etwas zersetzt und gemischt mit Algen und etwas Sand ist, enthält mehr Nährstoffe als gewaschenes und noch frisches Seegras.“

 

Wieviel Seegras/Treibsel benötige ich für einen Quadratmeter Pflanzfläche?

Kristian Dittmer von der „Strand-Manufaktur“ hat bereits mit einer Minimaltiefe von 10 cm Treibsel eine erfolgreiche Ernte gehabt, jedoch empfehlen wir eher zwischen 25-30 cm.

 

Muss ich das Seegras bearbeiten bevor ich es für den Kartoffelanbau einsetzen kann?

Werner Kiwitt und Kristian Dittmann können dazu Folgendes sagen: Je feiner das Treibselgeschnipselt ist, umso besser ist es geeignet für den Kartoffelanbau. Selbst das riechende Seegras/Treibsel, kann verwendet werden, denn die Algen sind letztendlich das, was den etwas beißenden Geruch hervorruft.

Dafür ist das Treibsel aber auch umso nährstoffreicher und somit der perfekte Dünger für Eure Kartoffeln.

Expertentipp: Im natürlichen Zustand ist das Treibsel am besten - Muscheln, Krebse etc. können gerne Bestandteil der Mischung bleiben, sie düngen die Kartoffeln noch ergiebiger.


Wie setze ich die Pflanzkartoffeln ins Seegras?

Die Pflanzkartoffeln werden mit den Trieben nach oben in das Seegras/Treibsel gelegt und zugedeckt. Eine Schicht von mindestens 5-10 cm über den Kartoffeln sollte gegeben sein.

 

Wie viel Pflege benötigen meine Seegraskartoffeln?

In andauernden Trockenphasen, z.B. in den warmen Sommermonaten, sollten die Kartoffeln regelmäßig gegossen werden. Erst wenn die Ernte kurz bevorsteht, kann sparsamer gegossen werden. Allgemein gilt: Gießen mit einem Gießaufsatz und nur um den Stiel des Kartoffelkrauts herum, sprich nicht die Blätter mitgießen. 

 

Ab wann dürfen Kartoffeln allgemein geerntet werden?

Sobald die Kartoffelpflanze geblüht hat, dürfen die Kartoffeln geerntet werden. Ebenfalls ein Indikator für den richtigen Erntezeitpunkt, ist das Verfärben des Kartoffelkrauts ins Gelbe bis hin zum Welken. 

 

Wichtig / Was sagt der Experte?

  • Die Ernte bzw. das Einsammeln von Treibsel ist grundsätzlich erlaubt.
  • Treibsel soll nur an Bade-/Kurstränden geerntet werden.
  • Treibsel soll an Stränden nur zwischen Frühlings- und Herbstanfang geerntet werden.  Zwischen Herbst- und Frühlingsanfang dient das Treibsel als Schutz gegen Erosion durch Wind und Wellen.
  • In kleinen Mengen kann Treibsel ohne Genehmigung geerntet werden; größere Mengen sollten mit den entsprechenden Bauhöfen der jeweiligen Gemeinde abgesprochen werden.

 

Weitere Quellen

Ergebnisse der Fachtagung „Nutzung von Seegras“ im März 2015 im Barfußpark in Schwackendorf; Workshop zum Thema Seegras-Kartoffeln von Blumen bauen Brücken-Blomster bygger broer mit Åse Ditlefsen Ferrão (Sønderborg Kommune), Kristian Dittmann (Strand-Manufaktur, Kappeln) und Werner Kiwitt (Artefact, Glücksburg).

 

Über das Projekt

„Blumen bauen Brücken – Blomster bygger broer“ ist ein grenzüberschreitendes Gartenschau- und Tourismusprojekt im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland-Danmark und wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Ziel der Projektpartner, die Städte Flensburg, Glücksburg, Aabenraa und Sønderborg sowie die Tourismusorganisationen Destination Sønderjylland und Tourismus Agentur Flensburger Förde, ist es, eine gemeinsame deutsch-dänische Destination rund um die Flensburger Förde zu schaffen. Erfahren Sie mehr auf www.bbbprojekt.eu.

 

Kontakt

Projektsekretariat „Blumen bauen Brücken“ Rathausplatz 1, 24937 Flensburg

+49 461 / 85 2987 - info(at)bbbprojekt.eu